Der Feinasberg


Die heilige Stätte der Druide liegt auf einer weitläufigen Waldlichtung. Die gesamte Anlage ist von einem hölzernen Palisadenzaun mit angespitzten Pfählen umgeben. Nur ein Zugang führt hinein: der durch das große Flügeltor, das von sorgfältig behauenen Steinquadern umrahmt wird.
Ein steiler Hügel, der heilige Berg, ist der Ritualplatz für den Hohen Rat der Druiden. Dieser Hügel verjüngt sich nach oben hin. Auf dem höchsten Punkt befindet sich ein weiterer Holzzaun mit einem Torbogen aus Stein. Reliefs, die mischgestaltige Fabelwesen sowie die verschiedenen Mondphasen zeigen, sind darin eingemeißelt. Neben dem Tor wächst eine dickstämmige Linde.
Ein Kreis aus Sitzsteinen befindet sich auf dem Ritualplatz, dessen Zentrum ein ausladender Steinbrocken bildet. Er weist eine großflächige Vertiefung auf, in der sich Wasser sammelt – ein »Schalenstein«.

Tatsächliche Historie:
In der Nähe des Ortes Waldenstein im Waldviertel in Niederösterreich liegt der »Feinasberg«. Nur der Flurname »Burglußberg« deutet in der Geschichte auf eine Wehranlage hin. Es gibt keine Chronik oder andere schriftliche Aufzeichnungen darüber. Doch der »Berg« ist offenbar händisch geschüttet, mit einem Graben rundherum, und lässt heute noch die einstige Anlage erahnen. Bis vor zwanzig Jahren soll an der Spitze des Berges ein Loch gewesen sein, in das die Einheimischen zwanzig zusammengebundene Rechenstangen stießen und auf keinen Grund kamen. Dies würde bedeuten, dass die Anlage innen hohl ist. Auf dem Berg verstreut liegen elf große Quadersteine, die mit einem Relief versehen sind.

Dieser Ort ist eines der Beispiele einer versunkenen Anlage und birgt auf jeden Fall noch viele Rätsel und Geheimnisse. Der Feinasberg zählt für mich zu den mystischsten Plätzen des Waldviertels.